Ein Kontokorrentkredit ist eine flexible Kreditlinie, die Banken auf dem Girokonto zur Verfügung stellen. Der Kontoinhaber legt selbst fest, bis zu welcher Höhe er den Kreditrahmen in Anspruch nimmt, die maximale Grenze legt die Bank fest.
Sie erhalten den Kontokorrentkredit auf Antrag bei Ihrer Bank. Die Höhe des Verfügungsrahmens richtet sich nach den Einkünften und der Bonität. Sie können den Kredit wiederholt in Anspruch nehmen, die Rückzahlung erfolgt automatisch, sobald Geldeingänge auf dem Konto verbucht werden. Zinsen werden für die tagesgenaue Inanspruchnahme berechnet.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem Dispo und dem Kontokorrentkredit ist die Art des Kreditnehmers: Während der Dispositionskredit für Privatpersonen auf dem Girokonto bereitgestellt wird, handelt es sich beim Kontokorrentkredit um einen Dispo auf einem Firmengirokonto.
Die folgende Tabelle zeigt die Unterschiede der einzelnen Kreditarten im Detail:
Zielgruppe
Unternehmen, Selbständige
Privatpersonen
Privatpersonen, Unternehmen
Kreditrahmen
Flexibel, nach Vereinbarung
Flexibel, nach Vereinbarung
Fester Betrag
Zinsen
Variabel, oft geringer als Dispozinsen, häufig individuell zwischen Bank und Kunden vereinbart
Variabel, oft höher als beim Kontokorrentkredit, Standardzinssatz der Bank ohne individuelle Absprache
Geringer als bei Dispo- und Kontokorrentkredit
Rückzahlung
Automatisch durch Eingänge auf dem Konto
Automatisch durch Eingänge auf dem Konto
Feste monatliche Raten
Laufzeit
Unbefristet, solange die Bank den Rahmen gewährt
Unbefristet, solange die Bank den Rahmen gewährt
Feste Laufzeit
Zweck
Liquiditätssicherung für Unternehmen
Kurzfristige finanzielle Engpässe
Langfristige Anschaffungen
Kontokorrentkreditlinien dienen üblicherweise der kurzfristigen Finanzierung und können sowohl von Unternehmen als auch Selbstständigen bzw. Freelancern in Anspruch genommen werden.
Bei einem Kontokorrentkredit werden die Zinsen für die tagesgenaue Inanspruchnahme berechnet.
Es gilt folgende Formel:
Zinskosten = (Kreditbetrag * Zinssatz * Tage) / (360 * 100)
Das folgende Beispiel zeigt, die Berechnungsweise: Ein Unternehmen nimmt eine Kreditlinie von 10.000 Euro mit einem Betrag von 8.000 Euro für 30 Tage in Anspruch, der Sollzinssatz beträgt 7 Prozent:
Zinskosten = (8.000 * 7 * 30) / (360 * 100) = 46,67 Euro
Für 30 Tage würde die Bank Zinsen in Höhe von 46,67 Euro in Rechnung stellen.
Die Kreditlinie auf dem Girokonto geht mit verschiedenen Vorteilen einher:
Idealerweise haben Sie auch die Nachteile im Blick:
Der Kredit wird durch die laufenden Geldeingänge auf dem Konto zurückgeführt. Es gibt keine festen Rückzahlungsbeträge, sodass die Inanspruchnahme durch die Buchungen schwanken kann. Für den genutzten Betrag fallen entsprechend Zinsen an.
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